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Logischen Spiegel einrichten

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Logischen Spiegel einrichten

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4D Server enthält eine integrierte Lösung, um ein Backup-System durch logisches Spiegeln einzurichten. Dafür gibt es die beiden Routinen New log file und INTEGRATE MIRROR LOG FILE.

Ein logischer Spiegel ist ein ausgeklügeltes Backup-System, das besonders für kritische Datenbanken oder solche im 24-Stunden Betrieb sinnvoll ist.

Bei einem logisches Spiegel läuft die Datenbank auf einem Rechner. Eine Kopie dieser Datenbank wird auf einem 2. Rechner gehalten und in bestimmten Zeitabständen aktualisiert. Beide Rechner kommunizieren über das Netzwerk miteinander. Der Rechner im laufenden Betrieb überträgt über das Logbuch alle Änderungen in der Datenbank an den Spiegelrechner.
So kann bei einem Zwischenfall die Spiegeldatenbank zum raschen Wiederherstellen von Daten und Operationen dienen, ohne dass Daten verloren gehen. Außerdem wird die laufende Datenbank nie durch Backup-Operationen blockiert.

Die Verwendung eines logischen Spiegels ist nur für spezifische Situationen sinnvoll. In den meisten Fällen reicht die standardmäßige Strategie aus, d.h. die periodische Sicherung und das Mitlaufen eines Logbuchs. Das ist eine einfache, zuverlässige und kostengünstige Lösung. Die Datenbank wird regelmäßig gesichert, im allgemeinen alle 24 Stunden. Während dem Backup sind alle Prozesse eingefroren. Diese Einschränkung ist jedoch nur von kurzer Dauer. Sie dauert selbst bei umfangreichen Datenbanken mit mehr als 2 GB gerade mal 5 Minuten. Das Backup lässt sich auch so programmieren, dass es außerhalb der normalen Betriebszeiten der Datenbank durchgeführt wird.

Für bestimmte Bereiche, z.B. Krankenhäuser, ist als Sicherungsmethode jedoch ein logischer Spiegel angebracht. Denn hier müssen kritische Datenbanken im 24-Stunden Betrieb laufen. Sie können nicht im Backup-Prozess sein, nicht einmal für eine kurze Zeitspanne.

Hinweis: Die Spiegeldatenbank gibt nur Änderungen an den Daten wieder. Sie ist für Datenbanken in der Entwicklungsphase nicht geeignet. Der Spiegel wäre aufgrund häufiger Änderungen an der Struktur schnell überholt. Die Struktur der Spiegeldatenbank müsste laufend aktualisiert werden.

Das Sicherungssystem für logisches Spiegeln wird mit den beiden Routinen New log file und INTEGRATE MIRROR LOG FILE verwaltet. Weitere Informationen dazu finden Sie im Handbuch 4D Programmiersprache.

Es funktioniert folgendermaßen:

  • Die Datenbank für den laufenden Betrieb wird auf dem 4D Server Hauptrechner eingerichtet, ein Duplikat der Datenbank wird auf dem Spiegelrechner installiert.
  • Über einen Test beim Starten des Programms, z.B. Suchen nach einer bestimmten Datei in einem Unterordner des 4D Server Programms, wird zwischen den beiden Versionen unterschieden (in Betrieb und Spiegel), um die jeweils passenden Operationen auszuführen.
  • Auf dem 4D Server Rechner in Betrieb wird das Logbuch über die Funktion New log file in regelmäßigen Abständen “segmentiert”. Da auf dem Hauptrechner kein Backup ausgeführt wird, bleibt die Datenbank ununterbrochen im Lesen-Schreiben Modus verfügbar.
  • Jedes “Segment” des Logbuchs wird an den Spiegelserver gesendet und über den Befehl INTEGRATE MIRROR LOG FILE in die Spiegeldatenbank integriert.

Für dieses System ist spezifischer Programmiercode erforderlich. Folgendes wird benötigt:

  • Ein Timer auf dem Hauptserver, der die Ausführungsphasen der Funktion New log file verwaltet,
  • Ein Übertragungssystem für die “Segmente” des Logbuchs zwischen dem laufenden Rechner und dem Spiegelrechner. Das können 4D Internet Befehle für die Übertragung via FTP oder E-Mail, Web-Services, o.ä. sein.
  • Ein Prozess auf dem Spiegelserver, der das Eintreffen neuer Segmente des Logbuchs überwacht und diese über den Befehl INTEGRATE MIRROR LOG FILE integriert,
  • Ein System zur Kommunikation und Fehlerverwaltung zwischen dem Hauptserver und dem Spiegelserver.

Warnung: Das Backup durch logisches Spiegeln ist nicht mit den anderen Backup-Arten kompatibel, da die gleichzeitige Verwendung von zwei Systemen zu einer Desynchronisierung der laufenden und der Spiegeldatenbank führen würde. Sie müssen also sicherstellen, dass auf dem Hauptrechner keine Backups ausgeführt werden, sei es automatisch oder manuell. Es ist jedoch möglich, ein Backup von der Spiegeldatenbank oder ein Spiegel vom Spiegel zu erstellen (siehe nächster Absatz).

Über 4D Server lassen sich Backups der Datenbank auf dem Spiegelrechner ausführen.
Auf dem Spiegelrechner sind alle gängigen Verfahren möglich: manuelle Backups über den Befehl im Menü Datei/Ablage, geplante Backups in den Einstellungen der Datenbank oder programmierte Backups über Befehle der 4D Programmiersprache.

Um eine mögliche Desynchronisation mit dem Hauptrechner zu vermeiden, sperrt 4D automatisch den Spiegelrechner bei einer der beiden Grundoperationen: Integration des Logbuchs aus dem Hauptrechner und Backup der Spiegeldatenbank.

  • Wird gerade ein Logbuch integriert, lässt sich kein Backup ausführen. Wird der Befehl BACKUP verwendet, wird der Fehler 1417 erzeugt (siehe Handbuch 4D Programmiersprache im Abschnitt Backup-Verwaltung Systemfehler (1401 -> 1421)).
  • Läuft gerade ein Backup, werden alle Prozesse eingefroren und es ist unmöglich, die Integration eines Logbuchs zu starten.

Ab 4D v14 können Sie auch das aktuelle Logbuch auf dem Spiegelrechner aktivieren, d.h. Sie können den Spiegel eines Spiegels, eine Reihe von Spiegeln oder auch eine "hup-and-spoke" Spiegelarchitektur, d.h. mehrere Spiegel für die gleiche Datenbank im laufenden Betrieb einrichten. Im ersten Fall wird das aktuelle Logbuch des Spiegels im Turnus an einen anderen Spiegel (Spiegel vom Spiegel) zur Integration gesendet und, falls vorhanden, fortlaufend zu den weiteren Spiegeln der Reihe. Im zweiten Fall wird das aktuelle Logbuch direkt an mehrere identische Spiegelserver gesendet. Diese Art Redundanz stellt die kontinuierliche Verfügbarkeit des Servers sicher, selbst wenn der Server und der Hauptspiegel gleichzeitig ausfallen sollten.

Nachfolgende Übersicht zeigt den Ablauf beim Einrichten des Backup-Systems logisches Spiegeln für beide 4D Server Rechner:

SchrittProduktionsrechnerSpiegelrechner
1Anwendung starten, Backup der Datendatei. Das Logbuch wird standardmäßig aktiviert. Es sollte für bessere Sicherheit auf einer separaten Festplatte gespeichert werden. 4D erstellt die Datei MeineDatenbank.journal.
Anwendung beenden.
Alle Dateien der Datenbank inkl. Logbuch auf den Spiegelrechner kopieren.
2Anwendung neu starten und Operation beginnen (prüfen Sie, dass kein Vollbackup per Programmiersprache oder Planer durchgeführt wird). Spiegel-Server starten. 4D Server fragt nach dem aktuellen Logbuch: Wählen Sie die Datei MeineDatenbank.journal, die vom Produktionsrechner übertragen wurde. Diese Datei wird beim Einrichten eines Spiegel-Spiegel Systems verwendet.
3Der Spiegelserver soll aktualisiert werden, z.B. nach einer bestimmten Zeitspanne.
Ausführung der Methode, welche die Funktion New log file enthält. Die gesicherte Datei lautet MeineDatenbank[0001-0001].journal
Die Datei MeineDatenbank[0001-0001].journal per Programmierung an den Spiegelserver senden (über 4DIC, Web Services, etc.)
Server ist betriebsbereit.
4Eine zu integrierende Datei wird erhalten. Ausführung der Methode, die den Befehl INTEGRATE MIRROR LOG FILE enthält, um die Datei MeineDatenbank[0001-0001].journal zu integrieren. Bei einem Spiegel-Spiegel System läuft die Ausführung einer Operation auf dem Spiegelrechner wie in Schritt 3 ab. Sie muss für jedes Integrieren eines Logbuchs wiederholt werden.
5Auf dem Rechner passiert ein Zwischenfall, die Datendatei ist nicht mehr verwendbar. Administrator entscheidet: Der Spiegelrechner soll als Ersatzrechner verwendet werden.
Kopieren Sie das aktuelle Logbuch MeineDatenbank.journal manuell auf den Zielordner des Spiegelrechners.
6Zwischenfall analysieren und Rechner reparieren.Eine Datei, die auf Integration wartet, wird gefunden. Ausführung der Methode, die den Befehl _o_INTEGRATE LOG FILE enthält, um die Datei MeineDatenbank.journal zu integrieren.
Server ist betriebsbereit.
7Der Rechner ist repariert. Die beschädigten Dateien der Datenbank mit denen der Spiegeldatenbank ersetzen. Die Anwendung starten: 4D Server fordert das Logbuch an. Wählen Sie die von der Spiegeldatenbank übertragene Datei.Die Datenbank wird beendet. Zurück zu Schritt 2.

 
EIGENSCHAFTEN 

Produkt: 4D
Thema: 4D Server verwenden

 
GESCHICHTE 

 
ARTIKELVERWENDUNG

4D Server Handbuch ( 4D v16)